Das Gemeindezentrum St. Martin:
Ein Haus voller Geschichte.

Das katholische Gemeindezentrum St. Martin Biberach bestand ursprünglich aus zwei separaten Gebäuden, dem „Mesnerhaus“ und einem Pfarrhaus.

Das "Mesnerhaus" wurde im späten 12. Jahrhundert als Michaelskapelle erbaut. Sie bestand aus einer "Unteren Capel", mit einem Altar und der "Oberen Capel", ausgestattet mit vier Altären. Der obere Kapellenraum war mit Wandmalereien ausgeschmückt, die in Teilen bis heute erhalten sind.
1533 wurde die Michaelskapelle profanisiert. Die untere Kapelle diente fortan als Weinkeller des Hospitals. In der oberen Kapelle wurde ein Zwischenboden eingefügt, und sie diente fortan als Kornhaus und als Amtsräume für die Kirchen und Almosenpflege.1905 erwarb die katholische Kirchengemeinde das Gebäude.

Im 20. Jahrhundert wurde das Gebäude zweimal renoviert bzw. umgebaut und für die Unterbringung der katholischen Kirchenpflege, als Wohnung für den Mesner und im Obergeschoss als Gemeindesaal genutzt.

Ein Pfarrhaus an dieser Stelle wurde 1398 erstmals urkundlich erwähnt. Das heute erhaltene Hauptgebäude wurde im Stil eines Patrizierhauses vor 1454 errichtet. Auf 1622 datiert der östliche Anbau, in dessen 1. Obergeschoss eine Hauskapelle eingerichtet wurde. Die Kapelle wurde 1832 aufgehoben und der Wohnung des Pfarrers zugeschlagen.

In den Jahren 2009/2010 wurden die beiden Gebäude durch einen Zwischenbau verbunden, grundlegend saniert und zum Gemeindezentrum St. Martin umgestaltet. Der neu geschaffene Verbindungsbau war auch erforderlich, um die unterschiedlichen Höhen der Stockwerke auszugleichen, aber auch, um einen behindertengerechten Zugang zu den Räumen zu ermöglichen.